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Kopp spielt Kreisler – Ein Abend allein

Programm

Humoreske
Der Furz
Was sagst du?
Freiheit ist die Kneipe nebenan Vierzig Schilling

Was für‘n Ticker ist ein Politiker? Die Hand
Die Ehe
Demontage

Barbara
Was willst du noch mehr? Der Mensch muss weg

Wiegenlied
Warum kann ich dich gestern nicht mehr lieben? Der Leisten
Ich kann tanzen
Die Schizophrenie
Es wird alles wieder gut, Herr Professor
Bidla Buh
Staatsbeamter
Telephonbuchpolka
Dann geht’s mir gut
Der Musikkritiker
Gelsenkirchen
Ich denke jeden Nachmittag an…

„Freiheit ist nur die Freiheit, sich vom Gehorsam auszuruh‘n“ – selten überdauert ein politisches Lied seine Zeit. Die Lieder Georg Kreislers haben jedoch seit Jahrzehnten nicht an Aktualität eingebüßt und an Schärfe nicht verloren. Und politisch war Kreisler immer. Selbst sein wahrscheinlich bekanntestes Lied, jenes vom „Taubenvergiften“, ist nicht nur vordergründig komisch oder makaber. Ende der Fünfziger Jahre geschrieben, persifliert es auf Schärfste den Umgang der Wiener mit ihrer damals jüngsten Vergangenheit.

 

Georg Kreisler, 1938 aus Wien geflohen und in die USA emigriert, hatte in der Zeit seines Exils die Amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen. Als er Mitte der Fünfziger Jahre wieder nach Österreich zurückkehrte, blieb er politisch ein Außenseiter.

Alle Daheim- gebliebenen, die nicht der Flucht ausgesetzt waren oder gar selbst an Pogromen beteiligt gewesen waren, waren selbstverständlich Österreicher geblieben. Nur er, der das Land aus Angst um sein Leben verlassen hatte, war nun erneut Außenseiter. Lange beklagte er beispielsweise, dass der Staat Österreich ihm nicht die Österreichische Staatsbürgerschaft zurückgab. Wenigstens ehrenhalber oder aus Scham hätte man sie ihm anbieten können. Um sie zu ersuchen, darum bitten zu müssen, war für Georg Kreisler nach diesen Erfahrungen aber undenkbar.

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